24 ImDialog 2019 Juni Klärschlammkooperation OWL GEMEINSAM STARK Interkommunale Lösung bringt viele Vorteile In der neuen Klärschlammkooperation OWL sind 78 Abwasserbeseitigungspflichtige mit einem Klärschlammaufkommen von mehr als 160.000 Tonnen pro Jahr vertreten. Begleitet und unterstützt wird die Initiative von der Bezirksregierung Detmold. Ihr Ziel: Die nach- haltige und kostengünstige, sichere Entsor- gung von Klärschlamm. Die Kooperation soll als ein Gemeinschaftsunternehmen für die Region agieren. Im Sommer wurde das Ge- samtkonzept einstimmig von der Mitglieder- versammlung verabschiedet. Jahrzehntelang konnte Klärschlamm als wert- voller Dünger auf Felder aufgebracht werden. Da dieser Dünger neben Nährstoffen auch Präsentieren das Gesamtkonzept der Klärschlammko- operation OWL: (von links): Dr. Till Elgeti (Kanzlei Wolter-Hoppenberg), Thomas Grundmann (Geschäfts- führer GEG, Mitglied des Arbeitskreises), Dr. Ute Röder (Abfallwirtschaftsverband Lippe, Sprecherin des Arbeits- kreises) und Bert Schuhmacher (Dezernatsleiter Abfall- wirtschaft, BR Detmold). Schadstoffe enthält, ist das nach Inkrafttreten der Düngeverordnung und der Klärschlamm- verordnung nicht mehr in großem Umfang möglich. Der alternative Entsorgungsweg, die Verbrennung, ist mangels Kapazitäten sehr teuer geworden. Teilweise konnte Klärschlamm nur mit großer Verzögerung entsorgt werden. In einigen Regionen wurde schon von Entsor- gungsnotstand gesprochen, da kaum noch Flächen zur landwirtschaftlichen Nutzung zur Verfügung stehen. Am Gesamtkonzept haben die Fachleute für Technik, Recht und Organisation sowie der federführende Arbeitskreis gefeilt. Mit Hilfe von externen Spezialisten wurden innovative Lösungswege geprüft, Konzepte auf ihre Pass- genauigkeit für die Region untersucht, die Wirtschaftlichkeit sowie die Umweltauswir- kungen bewertet und mit Aufsichtsbehörden gesprochen. Das Gemeinschaftsunterneh- men, an dem die Mitglieder je nach Höhe des anfallenden Klärschlamms beteiligt werden, sucht über eine europaweite Ausschreibung einen Partner. Bei der Auftragsvergabe wer- den Preis, Regionalität, Umweltverträglichkeit und Strategie eine Rolle spielen. Anschließend sucht das Gemeinschaftsunternehmen Logis- tikpartner. „Durch kleine Lose für die Logistik wird der örtliche Mittelstand am Wettbewerb teilnehmen können, was der OWL-Kooperation unter dem Aspekt Stärkung der Region sehr wichtig ist“, sind sich Thomas Grundmann, Geschäftsführer der GEG, und Dr. Ute Röder vom Abfallwirtschaftsverband Lippe und Sprecherin des Arbeitskreises, einig.